Maibaum Fest in Österreich
Ein Maibaum ist ein geschmückter Baum oder Baumstamm, der am 1. Mai – in Teile von Deutschland, Österreich und Tschechien aufgerichtet wird. In vielen Regionen Europas, wie zum Beispiel in Baden-Württemberg, Bayern und Österreich, wird am 1. Mai eine Feier veranstaltet. Dazu wird der Baumstamm am Hauptplatz aufgestellt und geschmückt. Einer Art Umzug mit dem Baum durch das Dorf findet vor dem Aufstellen Baum statt, dessen Ziel oft ein zentraler Platz im Dorf ist. Dieser Umzug wird meistens von der örtlichen Musik und vielen Zuschauern begleitet. Auf diesem Platz wird der Baumstamm dann nach dem Eintreffen des Umzugs aufgestellt. Das Aufstellen des Baumes wird von einer Feier mit Musik begleitet. Natürlich wird auch für das leibliche Wohl gesorgt.
Der Ursprung des Maibaumes liegt weit viele Generationen zurück und ist nicht endgültig geklärt. Fakt ist, dass bereits die frühen Wikinger in der ersten Mainacht den sogenannten "Thors Baum" aufstellten. Dieser war ein hölzerner Pfahl, geschmückt mit bunten Blumen. Dieser Baumstamm war ein Zeichen für Stärke und Wachstum. In den Anfängen stand der Maibaum noch für Stärke und Fruchtbarkeit, heute symbolisiert er Wettkampf und Konkurrenz. Die meisten Dörfer stehen im direkten Wettkampf mit den Nachbardörfern um den größten aller Maibäume. Der größte Maibaum hat mit seinen 57 Metern sogar einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde geschafft.
In einigen Dörfern in Österreich und Deutschland haben sich neue Maibaum-Traditionen eingebürgert. So stellen die unverheirateten Männer den Frauen einen Maibaum in den Garten. Ein rotes Herz aus Holz mit dem Namen der Glücklichen sowie buntes Krepppapier verzieren den Stamm. Der Maibaum bleibt einen Monat lang stehen. Am 1. Juni wird dann der Maibaum abgeholt. Üblicherweise, wenn seine Liebe erwidert wird, wird er mit einer Einladung zum Essen belohnt. Es gibt allerdings auch die Tradition, dass der junge Mann, der den Baum wieder abholt, von der Mutter der Frau einen Kuchen, vom Vater einen Kasten Bier und vom Mädchen einen Kuss bekommt.
Vor allem das Stehlen des Maibaumes ist ein oft ausgeübter Brauch. In der Nacht vor dem Aufstellen wird der Maibaum meistens von jungen Männern bewacht. In den meisten Teilen Österreichs gilt ein Maibaum erst dann als gestohlen, wenn er von den Dieben vollständig umgelegt wurde oder erst wenn er bereits vom ursprünglichen Standort abtransportiert wurde. Es gilt als Regel, dass nur die Dörfer einen Maibaum stehlen dürfen, welche selbst auch einen aufgestellt haben.
Somit beginnt die Warme Jahreszeit in Österreich. Ich kann die Straßenfeste und Grillsaison schon nicht mehr erwarten.